
Unser Dorf
Gonterskirchen, ein Stadtteil Laubachs, liegt im Tal der Horloff am südöstlichen Rand des Landkreises Gießen.
Die Grenzen der Kreise Vogelsberg und Wetterau sind nur wenige Kilometer entfernt.
Das rund 800 Jahre alte Dorf, das früher vor allem durch die Landwirtschaft und das Köhlergewerbe geprägt wurde, hat aktuell knapp 900 Einwohner, darunter erfreulich viele junge Familien.
Heute üben nur noch wenige Einheimische ihren Beruf innerhalb des Dorfes aus. Es überwiegen die Pendler in den Raum Gießen und das Rhein/Main-Gebiet.
Mehrere Vereine sind generationsübergreifend aktiv und bereichern das soziale Leben des Ortes.
Zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten Gonterskirchens zählen seine Kirche, einige restaurierte Fachwerkhäuser und drei denkmalgeschützte Backhäuser.
Rund um Gonterskirchen liegen in der reizvollen Landschaft zahlreiche Teiche, die früher wie heute dem Angelsport dienen. Ein naturgeschütztes Feuchtgebiet mit einer bemerkenswerten Artenvielfalt befindet sich westlich des Ortes.
Projekt Ortsschilder
Die Willkommes- und Abschiedsschilder unseres Ortes wurden - auf der Basis verschiedener Vorentwürfe - von der in Gonterskirchen geborenen und aufgewachsenen Diplom-Designerin Liss Lind gestaltet. Wir haben diese Neugestaltung, angeregt durch den Ortsbeirat, aktiv begleitet. Hier lesen wir die Geschichte hinter den Worten, die etwas mit Identität und Erinnerung zu tun hat...

Ui jui jui...
Gonderschkircher Uijuijui
woas mache doann die Gens?
Se wäsche sich ean ploarren sich
ean wewen met de Schwenz
Gonterskirchener Uijuijui,
was machen denn die Gänse?
Sie waschen sich und plantschen (sich) pludern???
und wedeln mit den Schwänzen!
So lautet ein alter Vers, der die Gonterskirchener charakterisieren soll. Er ist in den Nachbarorten bekannt, so wie deren Zuschreibungen (z.B. „Mauernschesser“, „Fräsch“, „Zwiwwen“ usw.) in Gonterskirchen geläufig sind.
Zweierlei wird durch den Vers ausgesagt:
Zuerst einmal sollen die Gonterskirchener oft in ihrer Alltagssprache das „Uijuijui“ benutzt haben, was so viel meint wie „oh weh, oh weh, oh weh“.
Man sagte nicht „uij“, sondern wiederholte dies gleich dreimal. Dahinter steht, dass etwas als besonders schlimm oder aufregend empfunden wurde. Ein Hinweis darauf, dass Gonterskirchener sich leicht empören und aufregen konnten.

Zweitens war Gonterskirchen ein Gänsedorf. Das Gänsehüten zählte zur festen Aufgabe der Kinder. Beinahe zu jedem Haus und Hof gehörte eine Gänseschar, die neben Hühnern als Federvieh für die eigene Versorgung gehalten wurde.
Häufig wurden Gonterskirchener in der Umgebung als Uijuijui bezeichnet.
(in Anlehnung an „Vo Alleweil bis Zeirich, Kleines Wörterbuch zum Gonterskirchener Dialekt“ von Christel Gottwals und Anita Rühl, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Kultur Gonterskirchen)
Erhaltung und Betrieb unseres Backhauses
Das Backhaus unterhalb der Kirche ist im Besitz der AG Kultur Gonterskirchen und wird von ihr erhalten und gepflegt.
Christel Gottwals hat es der Arbeitsgemeinschaft zu treuen Händen übergeben.
Neben zwei weiteren Backhäusern - dem kürzlich sanierten Backhaus der Gonterskirchener Feuerwehr und dem als Trauzimmer hergerichteten Backhaus der "Arbeitsgemeinschaft Kleines Backhaus" - feuern auch wir den Backofen immer wieder an und feiern kleine Feste mit sebstgebackenem.
Dabei kann in einem Backhaus und dem großen Backofen alles mögliche zubereitet werden: Neben Brot und Kuchen stellen wir auch Bräter mit Gulasch oder vegetarischen Speisen bei abkühlender Hitze in den
Feuerraum. Hier siehst Du einige Bilder vom ersten Anfeuern und Beschicken des Ofens (nach längerer Nutzungspause) im Jahr 2017.
Im Archiv findest Du Bilder, die mit der gemeinsamen Backtradition im Ort zu tun hat. Denn früher haben die Gonterskirchener ihre Brote nicht beim Bäcker gekauft, sondern die Laibe selbst hergestellt und zum Backen ins Backhaus gebracht und wieder abgeholt. Dabei haben das Säubern, Anfeuern und Aufräumen die beteiligten Familien erledigt. Allerdings wurden die Aufgaben zufällig vergeben: mit Hilfe des Backspiels!
Wir brauchen Stangenholz!
Wer der AG Kultur Stangenholz überlassen würde zum Anfeuern unseres Backhauses, kann sich melden unter vorstand@ag-gonterskirchen.de . Wir würden uns sehr freuen!
"Die Schule im Dorf lassen"

Dies ist das jünste von dreien unserer Schulgebäude am Ort...
... und die meisten der befragten Bürger haben sich für eine Nutzung durch die Dorfgemeinschaft ausgesprochen. Vorschläge zur Nutzung und Stand des Projektes erfährst Du